Tanze dich frei!

Vermutlich war ich ein wildes Kind und meine Eltern ermöglichten es mir schon in jungen Jahren (auch zu ihrer Entlastung ;)) meine Lebendigkeit im Tanz zu kultivieren. Der Tanz wurde mein Ausdruck, meine Sprache, vor allem in meiner Pubertät, da ich mich mit Worten oft unverstanden fühlte.

Seitdem tanze ich, doch es gab Unterbrechungen. Auch ich blieb mit dem Erwachsenwerden, von den Anforderungen unserer Leistungsgesellschaft nicht verschont. „Besser, grösser, weiter kommen!“ Ich gönnte mir keine Erholungsphasen und meine Gelenke entzündeten sich. Auf ärztlichen Rat, der mir den Rollstuhl prophezeite, beendete ich meine berufliche Laufbahn als Tanzpädagogin.

Ein Traum löste sich auf! Doch das Interesse für den menschlichen Körper blieb und ich erlernte die Anatomie, Gesundheitsgymnastik und beschäftigte mich mit vielen Bewegungskonzepten. Das Wissen und die Berufsstruktur als Physiotherapeutin zu arbeiten gefiel mir, dennoch fühlte ich mich nicht vollständig. Ich begann wieder zu tanzen und da war er wieder dieser Funke, dieser Sog!

Heute tanze ich frei von Vorstellungen, meditativ, viel mehr im Spüren und erlebe grosse Freude. In meiner Arbeit verbinde ich beides, mein anatomisches Wissen und das spielerische kreative im Tanz. Mit meinem Kongress will ich Dir zeigen, dass Tanz eine Entwicklung ins „sein“ ist, keine neuen Masken.

Es nicht darum geht, sich in Leistung und Ansprüchen zu verlieren. Es nicht darum, geht, etwas wegzutanzen , sondern durchzutanzen! Mit dem sein was sich jetzt gerade zeigt. Wegtanzen, zum Beispiel ein unangenehmes Gefühl, geht auch, aber nur kurzfristig. Was gesehen werden will, kommt immer wieder.

Die Freiheit im Tanz liegt nicht in der Regression sondern in grösserer Bewusstwerdung des Körpers. Die Schönheit und die reine Freude des Tanzes sind Medizin für uns alle.